Der Balanceakt aus Conversion und Design
Eine Website sollte so schön wie möglich sein, würde man meinen, doch die Praxis zeichnet ein anderes Bild. Während modernes Design, ansprechende Fotos und eine geschmackvolle Farbwahl wichtig sind, können allzu künstlerische Internetauftritte tatsächlich „in Schönheit sterben“. Man mag an der Stelle gerne eine Fußball-Analogie bemühen – ein Team, das schön zusammenspielt, aber das Tor nie trifft, wird trotz attraktivem Spielstil am Ende der Saison absteigen. Soweit klar, aber wann ist eine Website „nur“ schön und wie stellt man bei ihrer Gestaltung sicher, dass auch die Tore geschossen werden?
Conversions – das oberste Ziel einer jeden Hotel-Website
Um bei der Fußball-Analogie zu bleiben, muss erst geklärt werden, was die Tore, also das oberste Ziel, einer guten Hotel-Website eigentlich sind. Natürlich ist es wichtig, Nutzer zu unterhalten und zu informieren, letztlich werden die Kosten einer neuen Website aber über Direktbuchungen amortisiert. Potenzielle Gäste sollen sich auf der Website wohlfühlen, dort wertvolles Wissen finden und darüber hinaus auch ihr Zimmer dort buchen können. Das Zauberwort lautet „Conversions“ – der Prozess also vom Interesse über die Kaufabsicht bis hin zur Buchung. Selbstredend können Nutzer nur dann ihre Kaufabsicht entwickeln oder diese in eine tatsächliche Buchung verwandeln, wenn sie sich auf der Website zurechtfinden. Die sogenannte „Usability“ darf also niemals dem reinen Design untergeordnet sein, weil sonst die Conversion darunter leidet. Es braucht ein harmonisches Zusammenspiel, so dass durch nutzerfreundliches Design möglichst viele Conversions erreicht werden.
Mit diesen Tricks gelingt der Balanceakt
Stellt sich die Frage, wie diese Balance aus Schönheit und Conversion-Tauglichkeit einer Website gelingt. Die folgenden Tipps lassen sich bei sowohl bereits bestehenden als auch bei neu-geplanten Webseiten anwenden.
- Eine „Sticky Menüleiste“ ermöglicht es den Nutzern, jederzeit und von überall auf der Website die gewünschte Unterseite anzusteuern. Somit sind natürlich auch Angebote, Zimmer und Gutscheine leichter zu finden.
- Durch eine „Sticky Buchungsleiste“ haben User, sobald sie sich für eine Direktbuchung entscheiden, die Möglichkeit diese ohne Umwege zu tätigen. Mit einem Klick sind sie in der Booking-Engine und damit im Kaufprozess.
- Wenn unter den Content regelmäßige Call-to-Action Elemente (Kauf-Aufrufe) gestreut werden, fühlen sich User daran erinnert, dass die Website nicht nur Informationen, sondern auch die Möglichkeiten der Buchung bietet.
- Es empfiehlt sich, bei konventionellen Schriftarten, -farben zu bleiben. Alle Design-Elemente sollten in jedem Fall gut lesbar sein, weil User ansonsten das Interesse verlieren.
- Vor allem, weil immer mehr User sich mobil informieren, sollte die Ladegeschwindigkeit (Page Speed) so hoch wie möglich gehalten werden. Oft sind allerdings die raffiniertesten Designelemente die größten „Page Speed-Killer“.
- Beim Design der Website müssen zumindest die wichtigsten SEO-Kriterien eingehalten werden. Wenn nicht, leiden darunter die Rankings auf Google und Co., wodurch weniger Nutzer überhaupt auf die Website gelangen.
Webdesigntrends
Um eventuelle Missverständnisse auszuräumen: Website-Developer sollen künftig nicht pauschal auf raffinierte Design-Elemente verzichten. Ganz im Gegenteil, gewisse Einschränkungen im Sinne der Conversion-Optimierung erfordern zusätzliche Kreativität. Folgende Möglichkeiten lassen sich mit hoher Usability vereinbaren und sind deshalb empfehlenswert:
- Solange die Lesbarkeit gewährleistet ist, kann das Spielen mit der Typographie sinnvoll sein: Große Headlines in „bold“ sind aktuell voll im Trend.
- Wenn der Page Speed und die Übersichtlichkeit nicht darunter leiden, können interaktive Elemente oder Gamification-Module das Nutzererlebnis verbessern.
- Klare und großflächige Strukturen sind momentan allgegenwärtig. Sie geben nicht nur den Texten viel Platz, sondern sorgen für Ruhe und Übersichtlichkeit.
- Der sogenannte „Handwritten Style“ gehört zu den jüngsten Trends im Webdesign. Hierfür digitalisieren Designer handgemalte Grafikelemente und binden diese ein.
- Website-Texte werden lebendig und damit zu einem echten Hingucker, wenn sie animiert sind.
Fazit: Lieber Conversions als in Schönheit sterben
Abschließend lässt sich die Titelfrage also wie folgt beantworten: Eine Website darf so schön sein, wie diese Schönheit das Nutzererlebnis und die Conversion Rate nicht behindert. Gleichzeitig muss auch der Finger am Puls der Zeit sein – das Design darf nicht altbacken und einfallslos aussehen. Es gilt, die richtige Balance aus Schönheit und Conversion-Potenzial zu finden. Dies ist aber glücklicherweise mit den richtigen Tipps, Tricks und Techniken umsetzbar – sowohl bei bestehenden als auch bei neuen Webseiten.