Tastatur mit drei blauen Tasten für Barrierefreiheit: Rollstuhl, Hör- und Sehbehinderung.

Pflicht oder verpasste Chance?

Stell dir vor, ein Gast möchte dein Hotel buchen – doch er scheitert nicht am Preis oder der Verfügbarkeit, sondern an deiner Website. Die Navigation ist unübersichtlich, der Buchungsprozess nicht mit assistiven Technologien nutzbar, die Schrift zu klein. Der Gast gibt frustriert auf – und bucht stattdessen bei der Konkurrenz.

Solche Situationen passieren häufiger, als man denkt – rund 30 % der Bevölkerung haben besondere Bedürfnisse beim Zugang zu digitalen Inhalten, viele davon sind potenzielle Hotelgäste. Doch statt sie aktiv einzubeziehen, schließen viele Hotels sie unbewusst aus.

Ab dem 28. Juni 2025 wird digitale Barrierefreiheit für viele Unternehmen zur Pflicht. Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) schreibt vor, dass Websiten, Buchungssysteme und digitale Services für alle Gäste zugänglich sein müssen. Doch wer sich nur wegen der gesetzlichen Anforderungen mit dem Thema beschäftigt, verschenkt großes Potenzial.

Hotels, die Barrieren abbauen, gewinnen mehr Gäste, steigern ihre Buchungszahlen und verbessern ihre Google-Rankings. Wer frühzeitig handelt, sichert sich einen klaren Wettbewerbsvorteil.

 

Wo liegen die größten Barrieren auf Hotel-Websites?

Viele Hoteliers wissen gar nicht, dass ihre Website für manche Gäste unzugänglich ist. Doch kleine Hindernisse haben große Auswirkungen.

Häufig beginnt es mit einer komplizierten Navigation: Menüstrukturen sind verschachtelt, Buchungssysteme funktionieren nur mit der Maus, und wer auf assistive Technologien angewiesen ist, stößt schnell auf Hürden. Dazu gehören etwa Screenreader, die blinden oder sehbeeinträchtigten Nutzern Webseiteninhalte vorlesen, Sprachsteuerungen, die eine Navigation ohne Hände ermöglichen, oder spezielle Tastaturbefehle für Menschen mit motorischen Einschränkungen. Wenn diese Funktionen nicht unterstützt werden, bleibt ein Großteil der Website für viele Gäste unzugänglich

Auch visuelle Probleme spielen eine Rolle: Schwache Kontraste, kleine Schriftgrößen und schwer lesbare Schriftarten erschweren das Lesen – insbesondere für Menschen mit Sehschwächen. Gerade Personen mit starker Sehbeeinträchtigung oder Farbenblindheit können Inhalte oft nur schwer erkennen, wenn keine entsprechenden Anpassungen vorgenommen wurden.

Zudem ist das mobile Erlebnis oft nicht optimiert: Viele Websites sind auf dem Smartphone schwer bedienbar, obwohl heute über 70 % der Buchungen mobil erfolgen.

Diese Probleme betreffen nicht nur Gäste mit Einschränkungen. Eine klare, gut strukturierte Website verbessert das Nutzererlebnis für alle und reduziert Buchungsabbrüche erheblich.

 
 
 

Was genau ändert sich?

Mit der neuen Gesetzgebung wird digitale Barrierefreiheit in vielen Bereichen Pflicht. Websites, Buchungssysteme, digitale Gästeinformationen und Hotel-Apps müssen nach den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG 2.2) barrierefrei gestaltet werden.

Betroffen sind alle Unternehmen mit mehr als 10 Mitarbeitenden und über 2 Millionen Euro Jahresumsatz ( Stand Februar 2025 ). Wer in diese Kategorie fällt, muss handeln. Kleinere Hotels sind zwar ausgenommen, doch wer langfristig erfolgreich sein will, sollte sich trotzdem mit dem Thema befassen.

Denn Barrierefreiheit ist nicht nur ein rechtlicher Faktor – sie ist ein Zeichen für moderne, gastfreundliche Hotellerie und ein echtes Umsatzplus. Um herauszufinden, wo dein Hotel in Sachen digitale Barrierefreiheit steht, bietet unser Hotel Digital Score eine erste Analyse. Dieses Tool gibt dir einen schnellen Überblick über Verbesserungsmöglichkeiten und hilft dir, gezielt Maßnahmen zu ergreifen.

  

Werbebanner für eine kostenlose Checkliste zur Barrierefreiheit von Hotel-Websites mit Download-Hinweis.
 
 
 
 

So wird deine Hotel-Website barrierefrei

Neben der Erstanalyse über den Hotel Digital Score können zusätzliche Tools helfen, digitale Barrieren detaillierter zu erkennen. Google Lighthouse oder der Wave Accessibility Checker identifizieren gängige Schwachstellen und helfen dabei, erste technische Maßnahmen umzusetzen. Viele Probleme sind einfacher zu beheben, als man denkt.

💡 Wichtige Maßnahmen für eine barrierefreie Website:

Navigation & Nutzerführung: Eine intuitive Menüstruktur hilft nicht nur Gästen mit Einschränkungen, sondern macht die Website insgesamt nutzerfreundlicher.

Lesbarkeit & Design: Hohe Kontraste, gut lesbare Schriftarten und ausreichend große Buttons erleichtern die Nutzung für alle Altersgruppen.

Buchungsprozess: Alle Funktionen – insbesondere Buchungsformulare – müssen auch ohne Maus und per Tastatur oder Sprachsteuerung nutzbar sein. Klare Fehlermeldungen und eine einfache Bedienbarkeit verringern Abbrüche.

 

Jetzt handeln statt später aufholen

Barrierefreiheit ist kein Zukunftsthema mehr – ab 2025 wird sie für viele Hotels zur Pflicht. Doch kluge Hotels handeln nicht nur aus Zwang, sondern weil sie den langfristigen Mehrwert erkennen. Eine barrierefreie Website bedeutet mehr Reichweite, bessere Buchungsraten und eine starke Positionierung als modernes, inklusives Unternehmen.

💡 Wir unterstützen Hotels aktiv bei der Umsetzung digitaler Barrierefreiheit. Wer sich unsicher ist, kann sich jederzeit bei uns melden – wir helfen gerne weiter!

 

Ist dein Hotel bereit oder bleibst du stehen?